Livesafer
Die Crew eines britischen Flugboots hat Schiffbrüchige aufgenommen und startet zum Weiterflug. (Nordatlantik 1941)
Short S.25 Sunderland III
Die Short S.25 Sunderland war
ein viermotoriges Flugboot aus britischer Produktion. Sie wurde als
Militärausführung des Verkehrsflugbootes S.23 Empire entwickelt.
Von 1937 bis Oktober 1945 baute Short Brothers 749 dieser
Langstrecken-Mehrzweckflugboote, die von 19 Staffeln der RAF sowie in
den Seefliegerkräften anderer Staaten eingesetzt wurden. Nach dem
Zweiten Weltkrieg wurden einige Exemplare zur zivilen Version Short
Sandringham umgebaut. Das Muster war als freitragender
Schulterdecker in Ganzmetallbauweise mit Normalleitwerk ausgelegt.
Sie besaß einen geräumigen Bootsrumpf und zwei Stützschwimmer mit
je einer Stufe. Die Besonderheit des Musters darin bestand dass die
Bombenracks hydraulisch aus dem Bombenraum ausgefahren werden
konnten. Hatte man Wasserbomben geladen, so konnte man die
Druckzünder manuell voreinstellen. Auch der vordere MG-Turm konnt
hydraulisch zurückgefahren werden um eine Arbeitsbühne für
Festmachen. Anker werfen, ect. zu haben. Die Bewaffnung war für
einen Seeaufklärer sehr stark. Die Sunderlands griffen feindliche
Über und Unterwasserschiffe an und auch Luftkämpfe mit
Fühlungshaltern während des Konvoisicherungsdienstes sind
historisch belegt. Bei
den deutschen U-Bootfahrern hatte die dickbäuchige Maschine mit den
markanten Waffentürmen schnell den Spitznamen "Fliegendes
Stachelschwein" weg. Die hier dargestellte
Mark III war mit 4 Bristol-Pegasus-Motoren von je 1.065 PS
ausgerüstet und erreichte 360 km/h Höchstgeschwindigkeit. Die
Maschine besaß ein ansteckbares Hilfsfahrwerk welches von der
Bodenmannschaft
angebracht werden konnte, so dass das Flugzeug an Land gezogen werden
konnte. Damit wurde die Maschine aber noch nicht zu einem
Amphibienflugzeug, denn für Starts und Landungen eignete es sich
nicht. Im Herbst 1938 traten die ersten Maschinen in den Dienst des
RAF Coastal Command. Die Sunderland war das effektivste britische
Flugboot des Zweiten Weltkrieges und wurde zur Seeaufklärung,
U-Boot-Abwehr, für Transportaufgaben und im Seenotdienst eingesetzt.
Schiffbrüchige konnten sich glücklich schätzen von einer
Sunderland aufgepickt zu werden, denn Maschine besaß Schlafkojen,
Sanitätsmaterial und eine kleine Bordküche. Weitere 16 Exemplare
waren bei der Royal New Zealand Air Force im Pazifik im Einsatz.
Viele der Sunderlands wurden später während der Berliner Luftbrücke* auf
dem nördlichen Korridor nach Berlin eingesetzt.
Startgewicht: 26.308kg
Reichweite: 2.900km
Dienstgipfelhöhe: 4.900m
Besatzung: 7 - 12 Mann
Bewaffnung: 7 x 7,7mm MGs, Bombenzuladung bis 2.250 kg
Anm. d. Verf.
Da die Sunderlands, als
Seeflugzeuge, Korrosionssicher gebaut waren transportierten diese
während der Berlin-Blockade Säcke mit Salz. Sie
starteten auf der Elbe in Hamburg-Finkenwerder und landeten in Berlin
auf der Havel bei Lindwerder.
Pers. Anm.
Der "Airfix" Sunderland III Bausatz von 1964 hat für mich eine besondere Bedeutung. Das eindrucksvolle Flugboot war eines meiner ersten selbstgebauten Modelle. Damals war ich noch im Kindesalter und das Modell ging dann, im laufe der Jahre, leider verloren. Nur die Erinnerung blieb. Nun habe ich die alte Freundin auf "Ebay" wiedergefunden und sie ziert wieder meine Sammlung. Auch wenn meine liebe Gattin meint dass das Teil zu groß sei und zu viel Platz wegnehme.